Paper Beat Scissors – Paper Beat Scissors
Tim Crabtree alias Paper Beat Scissors ist vermutlich einer jener Menschen, die selbst aus einem stecken gebliebenen Aufzug voller Yuppies jegliche Unbehaglichkeit zu vertreiben wissen. Alles, was er dazu braucht, ist seine Gitarre.
Was natürlich noch lange nicht heißt, das man es dabei belassen müsste: Für sein selbst betiteltes LP Debut hat der Wahlkanadier Halifax‘ halbe Indie- und Folkbagage zusammen getrommelt, um seinen wohlig warmen Akustik Songs einen Schuss seufzender Pathetik zu versetzen.
Violine, Cello, Trompete, ein wehmütiges Horn aus der Ferne- Crabtree überlässt nichts dem Zufall. Dennoch wirkt hier nichts allzu berechnend oder glatt geschliffen, was vor allem seinem eigenwilligen Gesang zuzuschreiben ist: Wehklagen gipfelt schon mal in Besorgnis erregendem Gegurgel, Lobgesänge in überschwänglichen und unverständlichen Lautschleifen, deren verhedderte Enden definitiv irgendwo zwischen Sigur Rós Füßen zu verorten sind.
Nicht zuletzt dank seines Songwritings, das klingt, als hätte Crabtree bei einem gemütlichen Spaziergang ganz nebenbei ein paar Lebensweisheiten unter Steinen am Wegrand aufgelesen, ist ihm mit Paper Beat Scissors ein besinnliches, aber dennoch unbeschwertes Folkalbum gelungen, zu dem es sich bestimmt auch live bestens mitwippen lässt, wenn Tim Crabtree während seiner Deutschlandtour im November dem Yuppie in uns den Gar aus machen wird.
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01 End in Themselves
02 Season’s Rest
03 Folds
04 Rest Your Bones
05 Forgotten
06 Once
07 Be Patient
08 Keening
09 Tendrills
10 Watch Me Go
11 Let Me In
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