Guns of Brixton – Inlandsis
Wenn einen eins nicht auf “Inlandsis”, dem neuen Album der französischen Band, die so wunderbar in ihrem Namen The Clash zitiert, dann sind es musikalische Neuerungen oder auch nur im Ansatz Momente, die einen aufhorchen lassen. Anstatt dessen gewöhnlicher, beinahe öder, fast ermüdender Post-Rock, der nur durch hin und wieder eingestreute Electronica aufgewertet wird.
Es ist so eine Sache mit den Genre-Neuerungen. So manch einer versucht sich krampfhaft daran, elektronische Elemente in seine Musik einzubauen, der Nächste reduziert seine Musik auf das Simpelste – Gitarre, Stimme, vielleicht ein bisschen Fußstampfen. Wieder andere laden Bekannte ein, Gastmusiker, andere Bands, oder arbeiten mit neuen Produzenten zusammen, um bloß die wahnwitzigste Mischung aus Stilen zu kreieren und auf Tonband zu bannen. Auch die aus Frankreich stammende Band Guns Of Brixton versucht, zwei Genres zu verbinden, die man für gewöhnlich eher nicht in einen gemeinsamen Topf werfen würde, und die sich zumindest auf dem Papier gemeinsam ziemlich interessant anhören: namentlich sind das Post Rock und Dub.
Leider klingt das Ergebnis dieses Versuches, die brachialen Riffs mit elektronischen Elementen anzureichern, langweiliger, als man denkt, vor allem, da die Band sich hauptsächlich auf bereits von Vorgängern wie Godspeed You! Black Emperor ausgetretenen Pfaden bewegt. Wenn, taucht Dub dann nur als zusätzliche Klangfarbe auf, als Drumloop während eines Outros, und leider nie als Kernbestandteil eines Songs. Das ist schade, denn so verkommen Guns Of Brixton über weite Strecken der neuen Scheibe zu einer reinen Post Rock-Kapelle, die in diesem Genre vielleicht höchstens unter ‚Ferner liefen…’ einzuordnen sind.
Lediglich die Growl-Gesänge, die beispielsweise auf „Téphras“ zum Einsatz kommen, und im Highlight „Alger“ von einer Frauenstimme unterstützt werden, lassen hin und wieder aufhorchen. Der Rest klingt jedoch so belanglos und uninnovativ wie der Hidden Track, der ans Ende vom finalen „Terraform“ gehängt wurde, und aus knapp acht Minuten Windrauschen und Wolfsheulen besteht.
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