John Van Deusen – (I am) Origami Pt. 3 – A Catacomb Hymn

John Van Deusen – (I am) Origami Pt. 3 – A Catacomb Hymn

Der US-Amerikaner John Van Deusen entwirft aggressiv ehrlichen und thematisch reichen Indie-Rock, der neben lyrisch sensiblen Songs auch brachiale Hymnen zu bieten hat.

Wer auf gitarrenlastigen Storyteller-Sound aber auch auf gefühlvolle nachdenkliche Songs steht wird hier gut bedient.

Under the Radar“ heißt es, wenn ein Künstler sich in der Szene etabliert hat aber von den Kritikern und dem Publikum kaum oder gar nicht wahrgenommen bzw. in den Jahres-Charts berücksichtigt wird. Dabei ist John van Deusen kein ganz Unbekannter: Er war Sänger von The Lonely Forest und wurde vom Seattle Weekly als “best male vocalist” in Seattle gekürt. John Van Deusen lebt immer noch in Anacortes, Washington, mit seiner Frau und einer Katze. Neben seiner Arbeit spielt er Bass und singt in der Hardcore-Punkband Buffet.

Der Release seines ersten rockigen Solo-Albums (I Am) Origami Pt. 1 – The Universal Sigh in 2017 wurde von den Kritikern mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen.

Die Songs sind voll von großen Melodien und ansteckender Wärme, sie handeln von gescheiterten Beziehungen und der Ichfindung. Sein Faible für Songwriting wird schon beim ersten Hören deutlich, er selbst beschreibt seine Musik als Indie-Rock-Pop.

2018 folgte dann das fast durchgehend ruhig-pastorale Album (I Am) Origami Pt. 2 – Every Power Wide Awake mit 14 überwiegend religiösen Song-Motiven. Eine komplette Abkehr von den von John Van Deusen bisher gekannten Songs und ein nahezu meditatives Album.

Für das neue Album (I Am) Origami Pt. 3 – A Catacomb Hymn hat Van Deusen als ersten Teil 10 der 24 in den Ranch Land Studios in Cisco, Texas Ende 2017 mit dem Produzenten Andy D. Park (Pedro the Lion, Deep Sea Diver) aufgenommenen und abgemischt Songs, zusammengestellt.

Herausgekommen ist eine starke Mischung aus sehr rockigen und persönlichen Stücken.

Der Opener und gleichzeitig die erste Vorab-Veröffentlichung What makes you Mine ist ein Up-Tempo- Right-in-your-Face-Rocker, der richtig Spaß macht und zum Headbangen einlädt. Und es geht ungebremst in dem Tempo weiter, 90er-Power-Pop oder Indie-Rock? Die Grenzen verschwimmen mit jedem Song und ständig. Let me Let you use my Power, Universal Will to become, Social Sucker – eine musikalische Verbeugung vor Bands wie Linkin Park, Blink 182 oder Green Day!

Steal from myself (it’s all about Me!) ist dann der erste Song mit mittlerem Tempo, der musikalisch aber auch in die 80er/90er zurück blickt. Huey Lewis & The News oder Hall & Oates könnten hier Pate gestanden haben.

Das musikalische Highlight des Albums ist zweifellos der Song If all is Nothing/Nothing must end mit schönen Folkpassagen und Chorgesängen bis zum Ende hin ein Schlagzeug-Feuerwerk den Song verunstaltet.

Fly away to Hell ist ein langsamer getragener Song, der unerwartet mit verzerrten Tönen endet. Diese beiden musikalischen Einfälle als Outros dieser zwei Songs hätte man den Hörern ersparen können.

Weiter geht es wieder mit Power-Pop und Nothing ever comes of it rockt und rollt. Ehrliche flotte Tanzmusik wie in den späten 90ern. You Don´t know What you´re asking ist eine Mischung aus Garagen-Rock und großer Hymne. Da gucken ganz frech die Red Hot Chill Peppers aus der Liedzeilen.

Der letzte Song auf dem Album ist Numb und kommt mit Klavierbegleitung sphärisch-psychodelisch daher. Wer hier an die Alben von REM aus den Anfang 2000ern denkt, der liegt sicher nicht ganz verkehrt.

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Von Veröffentlicht am: 10.07.2019Zuletzt bearbeitet: 22.08.2019555 WörterLesedauer 2,8 MinAnsichten: 845Kategorien: Alben, KritikenSchlagwörter: 0 Kommentare on John Van Deusen – (I am) Origami Pt. 3 – A Catacomb Hymn
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Über den Autor: Richard Kilian

"Das Leben ist zu kurz für schlechte Musik" Wer mit Stephen King, Charles Bukowski, Andrew Vachss und Elmore Leonard sowie Marillion, Cigarettes after Sex, Motorpsycho, The Jayhawks, Sufjan Stevens, Rush und God is an Astronaut etwas anzufangen weiß, der ist bei mir richtig.

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