Les Trucs – Jardin Du Bœuf
LP kaufen iTunes Vö: 04.05.2018 ZeitstrafeLes Trucs dekonstruieren den menschlichen Körper auf ihrem neuen Album „Jardin Du Bœuf“, dass am 04.05.2018 über Zeitstrafe veröffentlicht wird, und gehen dorthin wo es auch weh tun könnte.
Das im Promotext als Mensch-Maschinenkollektiv bezeichnete Künstler*innen-Duo Les Trucs, bestehend aus Charlotte Simon und Toben Piel, existiert inzwischen seit 10 Jahren. In dieser Dekade sind sie nicht nur eintönig dem Musizieren elektronischer Musik nachgegangen, sondern haben unter anderem das Kassettenlabel MMODEMM gegründet, Theaterstücke geschrieben, Veranstaltungen in Frankfurt am Main organisiert und sicherlich noch einiges mehr auf die Beine gestellt.
Nun das neue Album „Jardin Du Bœuf“, dass man sicherlich als Konzeptalbum bezeichnen kann. Mensch trifft Maschine. Es beginnt mit dem Chirurg und endet mit der Cyronic Liver oder beginnt genau dort das neue Leben? . Zwischendrin ein vergessenes Organ, Blut, Eiter, Kot, Insekten und ein Schrittmacher.
„Listen to your guts“ könnte man als gut gemeinten Rat im Lied „Harmoniah“ verstehen. Aber fangen wir mal von vorne an. Ein „Chirurg“ stellt sich vor und erläutert seine Arbeit unverblümt.
Meine Passion ist Modifikation.
An der „Oberfläche“ begegnet uns ein Antitainment-Gedächtnis-Sound. Aufgeregt, hektisch, unsortiert. Der Gesang leistet seinen Beitrag dazu.
Die Oberfläche ist zu soft.
Im Lied „Das vergessene Organ“ werden den Zuhörer*innen die Milz, die Bauchspeicheldrüse und und die Geschlechtsorgane erklärt. Mit dem Verzicht auf unnötige Umschreibungen werden Fakten auf den Tisch gelegt, die man danach problemlos als neues Wissen abspeichern kann. Les Trucs nehmen ihren Bildungsauftrag wohl sehr ernst.
Am Ende dann wie bereits erwähnt die „Cyronic Liver“. Unter Kryronik versteht man eine Art Konservierung von Organen, um sie in der Zukunft wieder nutzen zu können. Man braucht gar nicht so viel Phantasie, um sich das mit der musikalischen Untermalung vorstellen zu können. Wir sind mitten im Eingriff und ich bin voller Zuversicht, dass dieser gelingt.
Acht Lieder rundum den menschlichen Körper und seine Vergänglichkeit. Gesprochener und gesungener Text auf mal monotoner, mal unsortierter elektronischer Musik. Das klingt zunächst simpel, ist aber unglaublich anspruchsvoll und unterhaltend.
„Jardin Du Bœuf“ ist kein Album, dass mir auf dem Magen schlägt und es trifft auch keinen wunden Punkt, es ist viel mehr ein Album, dass ein futuristisches wie gegenwärtiges Problem zwischen Mensch und Maschine und dem Mensch als Maschine behandelt. Wer am Ende überlebt und ob es darum überhaupt geht, bleibt offen. Und das ist auch gut so.
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