Pelagic Fest 2018: Interview mit Caspian

Pelagic Fest 2018: Interview mit Caspian

Im Rahmen des Pelagic Fest 2018 (Gesamtbericht folgt in mittelfristiger Kürze) bin ich am Rande dazu gekommen ein paar Künstler mit interessanten bis lapidaren Fragen zu behelligen.

Am Freitag gab es direkt einen schönen Einstieg und auf meinem Interviewplan standen Caspian. Um die Band war es ja in letzter Zeit eher ruhig geworden und ich konnte dazu in einem wirklich sehr netten Gespräch mit Erin vor einem Berliner Späti sprechen.


Erin, cool dass du kurz vor eurem letzten Gig auf der EU Tour Zeit findest mit uns zu sprechen. Ihr seid ja mal wieder quer durch Europa gefahren und habt 15 Shows gespielt. Wie ist es gelaufen?

Es war großartig. Letztes mal waren wir uns noch nicht sicher wie das Album ankam, aber in den letzen 2 Wochen haben wir uns einfach gut und sehr willkommen gefühlt. Beim Dunk!festival zu spielen war natürlich auch ein Highlight.

Es war ja in letzter Zeit doch etwas ruhiger um Caspian geworden, auch Konzertmäßig. Waren die 15 Gigs nach der Pause sehr anstrengend und ihr seid froh, dass es jetzt auch ein Ende findet oder könnte es auch noch gut und gerne eine oder zwei Wochen weiter gehen?

Ach, von mir aus könnten wir jetzt gern noch 1-2 Wochen dranhängen. Wie gesagt wir haben uns auf der Tour sehr wohl gefühlt und haben auch einfach Spaß nach der Pause wieder zu spielen. Aus Erfahrung würde ich sagen, dass es meistens ungefähr nach 4 Wochen Tour anfängt in die Knochen zu gehen. Wir fangen aber ja gerade erst an nach der kleinen Pause und die Tour war ein toller Kickstarter.

Natürlich muss und will ich fragen wie es um neues Material aussieht. Ist da schon etwas in der Mache was du ankündigen kannst?

Wir sind dabei Songs zu schreiben und der Prozess läuft gut. Es ist eine besondere Situation nach der Pause wieder in den Lauf der Dinge zu kommen, aber es funktioniert sehr gut. Rein organisatorisch planen wir bald die Studiozeit zu buchen, aber auch das ist ein Prozess der etwas Zeit in Anspruch nimmt. Wenn alles gut läuft, werden wir sehen ob es in 12-18 Monaten soweit sein könnte.

Kann man schon absehen wie das alles grob klingen wird?

Es war bei uns immer auf eine Art so, dass wir ein härteres und ein ruhigeres Album im Wechsel zu machen. Tendenziell hört es sich an als ob es nun wieder in eine ruhigere Richtung geht.

Konntet ihr auf der Tour schon etwas von dem neuen Material ausprobieren?

Wir sind tatsächlich nicht dazu gekommen vor der Tour das neue Material ausreichend zu arrangieren, aber wir wollen auch nicht auf Teufel komm raus als Selbstzweck unfertiges Material spielen.

In der Pause bist du ja auf Wanderschaft gegangen. Erzähl doch mal!

Ja ich bin mit meiner Frau über 7 Monate den Appalachian Trail gewandert. Es ist einfach generell schön in der Natur zu sein, egal ob man 7 Monate oder einen Tag unterwegs ist. Nebenbei trifft man viele interessante und nette Menschen.

Am Schlesischen Tor vor einem Späti sitzend fährt eine Feuerwehrwagen-Kollonne mit Martinshorn vorbei.

Genau um sowas geht es. Es ist einfach eine schöne Abwechslung von der lauten und schnellen Welt davon zu kommen.

Hast du beim Wandern auch viel über Musik und speziell eure Musik nachgedacht?

Ja man denkt als Musiker natürlich auch über Musik nach. Beim Wandern ist man oft ja mit sich selbst im Kopf unterwegs. Einer der schönsten Soundtracks ist ja z.B. auch der Klang des Waldes. Ich hatte aber auch eine Ukulele dabei, die wiegt kaum was und ist leicht transportabel.

In der Zeit habt ihr auch einen Wechsel am Schlagzeug vorgenommen und euer langjähriger Tourbegleiter und Tonman Justin Forrest sitzt jetzt an den Kesseln. Wie ist es dazu gekommen?

Das war einfach ein natürlicher Prozess. Wenn man so lange Musik macht verändern sich die Leben der Musiker in der Zeit. Es gab hier sicherlich keine Verwerfungen oder böses Blut. Wir sind generell als Band seit einer gewissen Zeit physisch zu weit voneinander entfernt um klassische Bandabläufe zu haben. Hier passiert viel online und das funktioniert auch gut. Joe (Vickers) ist ein langjähriger Freund, ein fabelhafter Musiker und wir sind dankbar für die ganze Zeit.

Welche Rolle spielt Justin seit dem genau in der Band? Tatsächlich ein festes Mitglied oder wird er euch wie gewohnt weiter hauptsächlich auf Tour begleiten?

Im Endeffekt ist er ein festes Mitglied. Wir sind mit Justin ja schon seit vielen Jahren unterwegs und er mag und versteht unsere Musik auch seit dem schon. Ein Drummer hat natürlich immer viel Einfluss auf die Komposition, aber durch die langjährige Freundschaft ist es nicht so als wäre ein Schlagzeuger mit komplett anderem Background dabei.

Das letzte Album „Dust and Disquet“ wird von sehr vielen Leuten ja quasi als Meisterwerk bezeichnet. Wie seht ihr das jetzt mit ein paar Jahren Abstand und in wie weit beeinflusst das den Prozess für ein neues Album?

Wir versuchen nicht all zu viel darüber nachzudenken aber sehen das Album auf jeden Fall auch als eine Art Höhepunkt. Gerade wenn man die Umstände bedenkt, sind wir sehr zufrieden damit wie viel wir musikalisch in diese Platte stecken konnten. Das spielt natürlich eine Rolle aber auch keine überwältigend große. Wir haben und werden immer alles in die Musik legen und gehen jedes Album am liebsten frisch an.

Dann noch mal vielen Dank und viel Erfolg gleich!

Ich möchte noch gerne sagen, dass wir über alle Maßen dankbar sind. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass ein paar Leute unsere Musik gut finden und uns ermöglichen uns damit auszudrücken. Uns bedeutet das sehr viel, gerade nach dieser Pause.

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Von Veröffentlicht am: 27.05.2018Zuletzt bearbeitet: 27.05.2018981 WörterLesedauer 4,9 MinAnsichten: 907Kategorien: InterviewsSchlagwörter: , , , 0 Kommentare on Pelagic Fest 2018: Interview mit Caspian
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Über den Autor: Johnathan Strange

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