Yambo Ouologuem – Das Gebot der Gewalt
50 Jahre nach der Erstveröffentlichung von Das Gebot der Gewalt vom malischen Autor Yambo Ouluguem, wird der Roman, der 1968 von Le Monde als „Vielleicht der erste afrikanische Roman, der diesen Namen verdient“ bezeichnet wird, wiederentdeckt und im Elster Verlag veröffentlicht.
Das Gebot der Gewalt sorgte mit Herausgabe für Aufsehen. Von Kritiker*innen in den Himmel gelobt, ausgezeichnet mit dem Prix Renaudot, übersetzt in zehn Sprachen. Doch nach dem Aufstieg kommt leider allzu oft der Fall. Plagiatsvorwürfe sorgen dafür, das der Roman eingestampft wird, die selben Kritiker*innen, die Ouologuem wenige Jahre zuvor noch mit Lob überhäuft haben, wenden sich nun gegen ihn. Ein Jahrhundertbuch beginnt vier Jahre nach Veröffentlichung nicht nur an zu wackeln, es fällt und mit ihm der Autor, der 2017 in Mali, unweit von seinem Heimatdorf entfernt, stirbt.
Acht Jahrhunderte afrikanische Geschichte finden ihren Platz in Das Gebot der Gewalt. Ein fiktiver Staat in Westafrika namens Nakem steht dabei im Mittelpunkt der Geschehnisse und mit ihn die Dynastie der Saïfs und deren, zur Sicherheit ihrer Herrschaft, vor nichts zurückschreckenden Machenschaften. Gewalt und Brutalität spielen dabei eine große Rolle. Ouologuem stellt dabei nicht nur die Kolonialherrschaft an den Pranger, sondern auch die afrikanische Bevölkerung und schreibt die Geschichte des Kontinents aus afrikanischer Sicht auf gewisse Weise neu.
Dass die Neuveröffentlichung die Originalübersetzung beibehalten hat, mag aus literarischer Sicht vielleicht sinnvoll und irgendwie auch würdigend sein. Aus politischer und historischer Perspektive empfinde ich es tatsächlich aber eher als unangenehm.
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