Yeasayer – Erotic Reruns
Drei Jahre nach dem Erscheinen ihres vierten Studioalbums Amen & Goodbye veröffentlicht das aus Brooklyn, New York stammende Trio Yeasayer den Nachfolger Erotic Reruns.
Vö: 07.06.2019 Yeasayer LP kaufen
Yeasayer stehen für verspulten, tanzbaren, paranoiden Indie-Pop mit Ohrwurm-Potential und bestehen im Kern aus den beiden singenden Multi-Instrumentalisten Chris Keating und Anand Wilder sowie dem Bassisten Ira Wolf Tuton und legen ihr fünfte Album vor. Selbst bezeichnen die drei ihre Musik als Middle-Eastern-Psycho-Pop-Snap-Gospel. Klingt etwas hochtrabend. Psychedelic-Pop würde auch reichen.
Der Ursprung des neuen Albums, das von Yeasayer nicht nur selbst geschrieben, sondern auch eigenständig produziert wurde, reicht laut Pressetext bis in das Jahr 2016 zurück, als sich Yeasayer in den letzten Zügen der US-Präsidentschaftswahlen auf Tournee befanden: Schon damals entstanden die ersten Song-Ideen als unmittelbare Antwort auf diese Geschehnisse – und diese Ideen gewannen durch die Aus- und Nachwirkungen der Wahlen an Heftigkeit.
Das musikalische Ergebnis sind neun straffe, angespannte, wirbelnde und tanzbare Songs, die dennoch weiterhin von den seit jeher bei Yeasayer vorhandenen Psychedelic-Tönungen durchtränkt sind.
Der Opener People I loved ist ein schön tanzbarer Shuffle, der Mitsing-Potential hat. Hyperaktive Gitarren und Drums konkurrieren mit den überdrehten Synthesizern. Ohne Pause springt der zweite Song Ecstatic Baby an und hat neben schönem Duett-Gesang einen megaeinfachen Groove. Crack a smile beginnt mit stoischen Drums und einem quietschenden Synthesizer, legt dann aber an Tiefe zu und entwickelt deutlich an Potential.
Es folgt Blue Skies Dandelions, ein sich langsam schleppender Tanzbeat gibt hier das gemächliche Tempo vor. Im Pressetext heißt es: „ Sonnenkönige sind einsam, auch, wenn sie Donald Trump heißen. Also überlegen Yeasayer, was man tun könnte, um Mr. President aus der Isolation zu erlösen: ihm eine Pyramide bauen zum Beispiel. Oder ihn auf Drogen setzen.“
Let Me Listen In On You beschäftigt sich mit den immer stärker werdenden Tendenzen hin zu einem Überwachungsstaat in den USA, die eines der zentralen Themen auf Erotic Reruns darstellen. Voll beißendem Spott intoniert Anand Wilder darin: „I can make your dreams come true / If you let me listen in on you”.
Der Song I’ll Kiss You Tonight was der erste musikalische Vorbote des Albums mit einem diffusen Video voller Fabelwesen und Neon-Farben. Ob mit oder ohne Video, der dynamische Song hat zweifellos Hit-Potential und ist ein echter Ohrwurm.
Wie schon die Beatles wussten kommt nach jedem Aufwärts unweigerlich ein Abwärts und so sind 24-Hour Hateful Live! und Ohm Death leider zwei weniger inspirierte Songs des Albums. Das Finale macht dann aber wieder ein klasse Song. Mit Fluttering In The Floodlights legen die Songtüftler nochmal ein heißes Tanzliedchen mit einem dicken Teppich aus rhythmischen Verspieltheiten auf und das groovt dann auch mächtig.
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