Five Minute Fall – Centuries Wasted
Grund zur Wut und zur Verzweiflung gibt es wohl in 2015 ebenso wie in 2007, so viel steht fest. Das Innovativitäsversprechen des Albums wird aber nur bedingt eingelöst, FIVE MINUTE FALL fesseln nicht über das gesamte Album hinweg.
Seit 2010 gibt es FIVE MINUTE FALL aus Salzburg. Nach einer Demo und dem ersten Album „Close To Collapse“ erscheint nun in 2015 der zweite Langspieler „Centuries Wasted“. Das Cover zeigt in Bleistiftstrich einen jungen Menschen mit Dutt, der Pflanzen betrachtet. Darüber in weißer Schrift Band- und Albumname. Es wirkt leicht düster, aber nicht richtig böse und erinnert an die Ästhetik junger Hardcore-Bands Anfang der 2000er. Der Pressetext verspricht die Abweichung von „bestehenden Regeln des Songwritings“ und einen „eigenen Sound“ im Bereich des Melodic Hardcore/Punk. Starke Versprechungen, große Worte.
Der Opener „Too Far Gone“ eröffnet für das Genre typisch und gewohnt episch. Die Produktion ist gut. Insbesondere die Gitarren sind gut aufgenommen, die Drums klingen etwas künstlich. Die ersten beiden Midtempo-Songs reißen kaum mit, einzig die Stimme lässt aufhorchen und muss erst einmal irgendwo zwischen Pöbeln und Klagen verortet werden. In „Beliefs“ fallen erstmals einige Besonderheiten auf: Neben höherem Tempo erscheint hier zum ersten Mal Klargesang und im Outro minder technische und damit ansprechend direkte Schreie. Textlich bewegt sich das Album irgendwo zwischen Gefühlswelt und Sozialkritik. Der Pathos wird vollends ausgereizt, ob hier der Sprachgebrauch im Englischen immer korrekt ist, bleibt fraglich.
This is my end
decisions have been made
over lost decades
hold my hand
this is my breakthrough
through the worldFive Minute Fall – Gone Too Far
Überraschend erfrischend wirkt das Intro von „The Icarus Agenda“, hier klingt der Sound aktueller RUN FOR COVER RECORDS-Veröffentlichungen durch. Auch bei „Life´s A One Way Road“ überzeugt die Einleitung: Die Schreie über den Clean-Gitarren: Hier grüßen MORE THAN LIFE. In den starken Momenten erinnert „Centuries Wasted“ außerdem an die „Embracing Emptiness“ von JUST WENT BLACK, scheint nur abgeklärter. Grund zur Wut und zur Verzweiflung gibt es wohl in 2015 ebenso wie in 2007, so viel steht fest. Das Innovativitäsversprechen des Albums wird aber nur bedingt eingelöst, FIVE MINUTE FALL fesseln nicht über das gesamte Album hinweg.
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